Angeben liegt uns eigentlich nicht. Doch manchmal sind wir doch zumindest ein bisschen stolz, wenn wir Dinge besonders gut machen. Das ist zwar eher Regel als Ausnahme – aber auch wenn man Projekte selbstbewusst angeht, ist ihr Gelingen am Ende immer ein Grund zur Freude. Und genau so geht es uns bei unserem Projekt, das wir euch in unserer Use Case vorstellen: das Gutschein-Portal monni vom hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol.
Hinter dem Portal steht eine tolle Idee des hds: monni ermöglicht es Betrieben und Privatpersonen, Gutscheine zu erstellen, mit denen in 750 Unternehmen und Geschäften in ganz Südtirol eingekauft werden kann. Besonders interessant für Firmen: Die Beträge sind steuerfrei.
Nun gibt es monni nicht erst seit heute. Die monni-Card ist der Allgemeinheit schon länger bekannt. Bisher war es eben eine Karte, die ihr telefonisch, via E-Mail oder online beim hds bestellen konntet. Da Digitalisierung aber mittlerweile ein regelrechtes Mantra geworden ist, ist der Verband an uns herangetreten, um den Online-Bestellungsprozess der monni-Card zu optimieren und den der digitalen Version überhaupt zu ermöglichen.
monni Schritt für Schritt
Die ganze Angelegenheit klingt ganz einfach – und für den User sieht sie auch ziemlich simpel aus. Wie so oft stecken aber ordentlich graue Substanz und Kopfschmerzen hinter solch einem Portal. Doch unsere Developer sind das ja gewohnt. Wir vermuten, dass ihnen das aufgrund ihres latenten Masochismus, der bei der Berufswahl zweifellos vorhanden sein muss, sogar gefällt.
Die Erwartungen der Auftraggeber bei digitalen Lösungen an Unternehmen wie das unsere decken sich immer mit dem Anspruch, den wir an uns selbst haben: den User so selbsterklärend wie möglich durch einen Prozess führen. Die magische Formel dahinter lautet User Experience (UX).
Prinzipiell sollt ihr auf dem monni-Portal mit so wenigen Klicks wie möglich einen Gutschein erstellen können, ohne dabei auf Hindernisse jedweder Art zu stoßen. Der Prozess, den wir dafür konzipiert haben, ist in vollbrachter Form tatsächlich simpel:
- Auf „Gutschein erstellen“ klicken,
- Kontotyp „Privat“ oder „Unternehmen“ auswählen,
- Unternehmen: Daten der Begünstigten eintragen, ansonsten gleich
- Betrag auswählen (50, 100 oder 150 € als Vorauswahl, ansonsten freie Wahl),
- Vorlage auswählen,
- persönliche Widmung und Logo (bei Unternehmen) hinzufügen,
- Vorschau absegnen,
- Zusammenfassung der Bestellung abrufen,
- bestellen.
So einfach, so gut.
Die Gimmicks
monni ist für alle Menschen zugänglich. Besonders spannend ist das System für Unternehmen, da so steuerfrei Gutscheine für Mitarbeiterinnen oder Partner erstellt werden können. Diese können die Unternehmen dann als Prämie oder als Weihnachtsgeschenk verteilen.
Aber auch Privatpersonen dürfen sich bedienen. Daher haben wir zwei unterschiedliche Prozesse für Unternehmen und Private implementiert, sodass etwaige Missverständnisse schon im Keim erstickt werden.
Zudem können die Gutscheine personalisiert und mit einer persönlichen Widmung aufgehübscht werden. Reine Geldgeschenke haben immer einen etwas distanzierten Beigeschmack; die Personalisierung (für Unternehmen mit eigenem Logo) und die netten Worte machen das Ganze schon gleich viel persönlicher und sympathischer.
Die Schnittstellen
So ein Projekt geht heutzutage natürlich nicht schnittstellenfrei über den Tresen. monni ist aufgrund seiner Beschaffenheit auf verschieden Dienstleister angewiesen. Menschen überweisen Geld, Karten oder Gutscheine müssen gedruckt werden – der hds ist jedoch weder Bank noch Druckerei.
Daher haben wir zwei essenzielle Schnittstellen implementiert: jene zum Zahlungsdienstleister, damit die Zahlungen per Kreditkarte (nur Privatpersonen) auch wirklich da ankommen, wo sie sollen; und jene zur Druckerei, die bei jeder Bestellung darüber informiert wird, was nun durch die Druckerpresse muss.
Die Krux fehlender Genauigkeit
Bei auf dem ersten Blick so minimalistischen Prozessen wirkt jeder noch so kleine Fehler und jede noch so winzige Ungereimtheit – gerade wenn es um Geld geht – wie ein digitaler Faustschlag ins Gesicht der User. Und beim hds, der aufgrund seines Status als öffentliche Institution eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich Professionalität auslöst, fallen solche Dinge umso mehr ins Gewicht.
Daher war bei der Umsetzung des User Interfaces (UI) höchstes Maß an selbstauferlegter Pedanterie angesagt. Denn ein fehlerhaftes UI führt zu einer nicht angemessenen UX.
Testen, testen, testen!
Ein Flüchtigkeitsfehler kann die UX einzelner Nutzerinnen derart stören, dass sie sich vom Portal abwenden. Diese und viele andere Kleinstfehler gilt es vor dem Onlinegang auszumerzen; in der Regel durch rigoroses Testen.
Das haben wir getan und tatsächlich sind wir auf solcherart Fehler gestoßen, die wir postwendend behoben haben. Das übersichtliche, minimalistische Web-Design hat dabei einen großen Beitrag geleistet. Schon kleinste Abweichungen sind während der Testphase sofort ins Auge gesprungen.
Design und Text
Ein Vorteil für uns bei der Entwicklung; ein Totschlagsargument, sobald das Portal einmal in Betrieb genommen wird: Das Design unterstützt den Prozess nämlich durch eine zielgerichtete Konzeption und wurde nicht dafür konzipiert, den User mit irgendwelchem Schnickschnack oder offensichtlichen Fehlern abzulenken (- wobei ja auch keine Fehler da sind. Aber wenn doch: ein Teufelskreis) .
Gleiches gilt für die Texte. Diese hat der hds ausgearbeitet. Simpel, pragmatisch, zielführend. Die Texte machen nichts Weiteres, als User reibungslos durch den Prozess zu führen, ohne durch Links oder Zusatzinformationen vom Wesentlichen abzulenken.
Fazit
Unterm Strich bleibt ein spannendes Projekt, dass einerseits eine schöne Herausforderung war, andererseits uns aber manchmal an unsere Grenzen getrieben hat. Also ein Projekt ganz nach unserem Geschmack. Umso besser, dass das nicht das Ende der Fahnenstange ist: Im nächsten Jahr hat der hds eine neue Idee parat – dazu aber beizeiten mehr.
Bis dahin wollen wir uns beim Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol für die super Zusammenarbeit und bei unseren Developern für den gezeigten Einsatz bedanken. Viel Spaß mit monni – wir werden ihn sicher haben!